Tagungsbericht von Maike Wilstermann-Hildebrand und Fabian Kusterer, 29.09.2024.
Donnerstag, 26.09.2024
Die Teilnehmer der Tagung trafen ab 10 Uhr ein und wurden mit Snacks und Erfrischungen herzlich willkommen geheißen. Nicole Steffen und ihre Kolleginnen der Pestalozzi-Schule in Lutherstadt Wittenberg begrüßten die Teilnehmenden.
Um 14 Uhr erwartete die Teilnehmenden eine interessante und unterhaltsame Führung durch eine Mitarbeiterin des Tierparks in der Lutherstadt. Es gab viel über die Tiere, die Geschichte des Zoos und über die Herausforderungen bei der Gestaltung ausbruchssicherer Gehege zu erfahren. Einige historische Fakten:
- Der Zoo besteht seit 1928 und wurde während des Rückbaus der Festungsanlagen um die Stadt eingerichtet.
- Ursprünglich war er ein frei zugänglicher Teil des Stadtparks, wurde später aus Sicherheitsgründen eingezäunt.
- Seit 1990 wurde der Zoo modernisiert (Klimatisierung, Hygienekonzepte, bessere Ausstattung).
- Der Schwerpunkt liegt auf der Haltung und Zucht von Krallenaffen.
- Insgesamt beherbergt der Zoo 76 Arten, darunter Affen, Vögel, Kornnattern, Fische und Kleinsäuger wie Klippschliefer und Gundis.
Zum Abschluss der Führung gab es Zupfkuchen und Kaffee.
Um 16 Uhr wurden die Teilnehmenden von zwei weiteren Kolleginnen der gastgebenden schule für eine Stadtführung abgeholt. Der Rundgang startete an der Schlosskirche, wo historische und unterhaltsame Anekdoten über die Kirche und Martin Luther erzählt wurden. Unter anderem, dass nicht Luther selbst, sondern einer seiner Schüler die Thesen angeschlagen habe. Eine moderne Episode erzählte von einem dänischen Performance-Künstler, der 2016 seinen Penis mit Klebeband an die Tür klebte, was zur Installation einer Absperrung führte.
Unsere Tour führte uns weiter durch die Altstadt:
- Vorbei am Haus der Alltagsgeschichte mit Originalen aus der DDR-Zeit.
- Besuch des Cranach-Hofs mit dem berühmten Wittenberger Röhrwasser-Brunnen.
- Wir sahen zahlreiche Bäche und Brunnen mit Wittenberger Röhrwasser, die aus dem Untergrund wieder nach oben verlegt wurden.
- Am Lutherhaus erhielten wir Einblicke in das Leben von Martin Luther und Katharina von Bora.
- Besuch des Melanchthonhauses.
- Besichtigung eines Gemeinschaftsgartens, der von den Wittenbergern für den Anbau von Gemüse und als Spielplatz genutzt wird.
- Überall in der Stadt bewunderten wir große, schöne Wandbilder.
Die Stadtführung vermittelte uns die Liebe der Wittenberger zu ihrer gepflegten Altstadt. Den Abend ließen die Teilnehmenden in einem Burger-Restaurant ausklingen.
Freitag, 27.09.2024 – Tagung der Ringmitglieder und Schulhundeteams
Der Tag begann um 8 Uhr mit der Begrüßung durch die Schulleiterin Frau Kronjäger und dem stellvertretenden Landrat Dr. Hartmann. Anschließend stellten sich die anwesenden Ringmitglieder und Schulhundeteams in kleinen Präsentationen vor.
Die Klasse 3B hatte nach der Frühstückspause eine Präsentation über Achatschnecken als Klassentiere vorgestellt. Dabei war es für die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine herausragende und erfolgreiche Leistung, ihre Pfleglinge vorzustellen. Die Klassenlehrerin berichtete darüber hinaus von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung in der Klasse. – Im Anschluss wurden Organisatorische und tierhalterische Aspekte rund um mögliche Klassenhaustiere am Beispiel Mongolischer Rennmäuse von Nicole Steffen vorgestellt und den Teilnehmenden beraten.
Im Anschluss an das Mittagessen überreichte die Schulleiterin den Ringmitgliedern eine Jubiläumstorte, da es sich bei der Tagung um ein 25-jähriges Jubiläum seit der ersten dokumentierten Ringtagung handelte.
Am Nachmittag wurden in fünf verschiedenen Räumen Grundlageninformationen und Praxisübungen mit Schulhunden angeboten. Dabei konnten die Teilnehmenden rotierend bis zu drei verschiedene Räume besuchen und sich informieren. Sowohl Lehrkräfte, als auch Schulleitungen sowie Ausbildnerinnen stellen sich und ihre Arbeit in der Tiergestützten Pädagogik mit den Schulhunden vor. Durch zahlreiche Übungen konnte demonstriert werden, wie Schulhunde im Unterricht eingesetzt werden können, um das Lernen und die soziale Interaktion der Schüler zu fördern.
- https://www.sos-pestalozzi-wittenberg.bildung-lsa.de/schulhunde-und-arbeitskreis/
- https://www.helfer-auf-vier-pfoten.de/
- https://schulhundweb.de/
- https://schulbegleithunde.de/
- https://agsten.de/index.php?title=Arbeitskreis_Schulhunde_Sachsen-Anhalt_/_Sachsen_/_Brandenburg
Anschließend besprachen die Teilnehmenden Theorie, Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Haltung und den Einsatz von Schultieren im didaktischen und pädagogischen Kontext. So wurden tierschutzrechtliche Aspekte, praktische Anforderungen und die Umsetzung im Schulalltag beraten. Eine intensive Auseinandersetzung fand mit der aktuell im deutschen Bundestag anstehenden Novellierung des Tierschutzgesetzes statt sowie mit einer Stellungnahme von Veterinärmedizinern zum Mensch-Tier-Kontakt. Da in Schulvivarien in der Regel nicht-domestizierte Tiere leben, diskutierten die Anwesenden über die tierschutzrechtlichen Anforderungen bei der Umsetzung in der Schule. Hierzu wird in Kürze ein Grundlagenartikel auf unserer Homepage erscheinen.
Zum Abschluss des Tages stand ein offener Austausch auf dem Programm, den die Ringmitglieder zu kleineren Austausch- und Gesprächsrunden nutzten. Dabei wurde die Zeit auch intensiv für die art- und sachkundliche Weiterbildung genutzt. Der Tag wurde mit einem abschließenden Restaurant-Besuch abgerundet.
Samstag, 28.09.2024 – Ringinternes und Exkursion in die Oranienburger Heide
Während der ringinternen Besprechung wurden folgende Punkte diskutiert:
- Schulhunde und Schulgärten (z.B. Bienen) sollen als Thema auf die Website aufgenommen werden. Weitere Anliegen und Themen für die Weiterentwicklung der Homepage wurden beraten.
- Clauda Schweizer-Motte wird den Ring beim nächsten MINT-EC-Treffen (Exzellenzcluster Schulen) vorstellen.
- Über die Orte für zukünftige Ringtreffen wurde beraten.
Die Tagung war geprägt von interessanten Vorträgen, spannenden Exkursionen und wertvollen Diskussionen. Besonders beeindruckt hat die herzliche Gastfreundschaft und die Liebe zum Detail, mit der uns die Wittenberger ihre Stadt nähergebracht haben.